Brief

Mit konsequenten Investitionsstrategien zum Erfolg
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Auf einen Blick
  • Infolge der Corona-Krise gehen die Investitionsausgaben von Unternehmen weltweit 2020 gegenüber dem Vorjahr um 57 Prozent zurück
  • Für Forschung und Entwicklung gehen die Ausgaben um knapp 56 Prozent zurück
  • Eine effiziente Investitionsstrategie tut not, um auch mit knappen Budgets überdurchschnittliche Renditen zu erzielen
  • Unternehmen, die Ausgaben zielgerichtet kürzen und in die Wachstumsbeschleuniger der Zukunft investieren, werden die Krise erfolgreich meistern

Infolge der Corona-Pandemie sind viele Industrieunternehmen gezwungen, ihre Ausgaben radikal zu senken und liquide Mittel sparsam einzusetzen. Im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) sind Einschnitte von bis zu 56 Prozent geplant, das gesamte Investitionsvolumen soll gar um bis zu 57 Prozent verringert werden (Abbildung).

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Um die Krise erfolgreich zu meistern, ist eine pauschale Reduzierung der Ausgaben jedoch der falsche Weg. Vorreiterunternehmen definieren klare Ziele für die Zeit nach der Krise und setzen liquide Mittel konsequent entlang dieser Zielvorgaben ein. Damit positionieren sie sich rechtzeitig für den Wiederaufschwung.

Hohe Investitionen sind kein Garant für Gewinne

Daher tut eine effiziente Investitionsstrategie not, um Marktpositionen aufrechtzuerhalten oder sogar auszubauen. Dabei sollten sich die Unternehmen auf fünf Erfolgsfaktoren konzentrieren:

  1. Falsche Einschnitte vermeiden. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit kürzen viele Konzerne pauschal Ausgaben in allen Geschäftsbereichen. Das sichert zwar kurzfristig Liquidität, verringert jedoch Wachstumschancen für die Zeit nach der Krise und gefährdet somit langfristig die Wettbewerbsfähigkeit. Vorreiterunternehmen handeln in Rezessionen vorausschauender: Sie überprüfen und adaptieren zunächst ihre Strategie sowie ihr zukünftiges Geschäfts- und Produktportfolio. Auf dieser Basis verringern sie dann in ausgewählten Bereichen überproportional Kosten und investieren zugleich systematisch in Wachstumsfelder.
  2. Führungsposition anstreben. Firmen müssen sich in Umbruchphasen auf jene Geschäftsfelder konzentrieren, die ihnen die besten Zukunftschancen bieten. Der Fokus sollte dabei auf Geschäftsbereichen und Produktsegmenten liegen, in denen die Unternehmen Führungspositionen innehaben oder erlangen können, um günstigere Finanzierungsquellen zu erschließen und höhere Renditen zu erzielen. Diese positive Dynamik bereitet den Boden für weitere Schritte.
  3. Komplexität im Kerngeschäft reduzieren. Ziel muss sein, das traditionelle Kerngeschäft als Gewinn- und Cash-Quelle zu nutzen, aber die erforderlichen finanziellen Mittel für F&E und Capex so weit wie möglich zu reduzieren, um ausreichend Spielraum für zukünftige Wachstumsfelder zu haben. Dazu muss neben klassischen Kosteneinsparungen im bestehenden Portfolio auch die Komplexität von Produkten, Prozessen und Vertriebskanälen massiv verringert werden.
  4. Finanzmittel auf Zukunftsprojekte lenken. Für den Übergang zu künftigen, dauerhaft profitablen Geschäftsbereichen bleibt Unternehmen meist nur ein schmales Zeitfenster. Die gegenwärtige Krise erhöht dabei noch die Dringlichkeit einer ausbalancierten Doppelstrategie: striktes Optimieren des traditionellen Kerngeschäfts bei gleichzeitigem Hochfahren der Investitionen in neue Geschäftsfelder.
  5. Antizyklisch agieren. Viele Firmen verfügen aktuell nur über begrenzte liquide Mittel und benötigen das verfügbare Kapital für ihr Überleben. Andere Unternehmen hingegen haben ausreichend finanziellen Spielraum, um proaktiv handeln zu können. Sie haben einen Vorsprung gegenüber ihren Wettbewerbern, um in organische Wachstumsbeschleuniger wie Forschung und Entwicklung zu investieren, aber auch durch gezielte M&A-Aktivitäten anorganisch zu wachsen. Firmen, die diese Möglichkeit haben und sinnvoll nutzen, können deutlich gestärkt aus der Krise hervorgehen.

Vorreiterunternehmen steuern das traditionelle Kerngeschäft sicher durch die Krise und treiben gleichzeitig Zukunftsprojekte voran. Sie setzen klare Zielvorgaben und definieren eine effiziente Strategie, um diese Ziele zu erreichen. Gerade weil die Corona-Pandemie die Welt fundamental verändert, ist jetzt der richtige Zeitpunkt für Führungskräfte, um mutig und vorausschauend zu handeln. Nur dann können Firmen als Gewinner aus der Krise hervorgehen.

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